Auf den Anfang kommt es an: Alle Kinder in Sachsen sollen die besten Startchancen haben, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft. Deshalb wollen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Sachsen in die bestmögliche Förderung unserer Kleinen investieren – in den Ausbau von Kindertageseinrichtungen mit hoher Qualität und mit genügend hervorragend ausgebildeten pädagogischen Fachkräften. Auch wenn die Verantwortung für ausreichende Betreuungsplätze und Qualitätsentwicklung vor allem bei den Kommunen liegt, hat der Freistaat eine wichtige Rolle hinsichtlich der finanziellen Grundlagen und der Rahmenbedingungen für eine Qualitätsentwicklung, die er bisher nur unzureichend wahrnimmt. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Sachsen wollen wichtige Impulse für eine spürbare Qualitätsoffensive geben und die Betreuung verbessern.
- Bessere Betreuungssituation durch eine Kita-Qualitätsgesetz im Bund gewährleistenBÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN setzen sich für bundesweit einheitliche Qualitätsstandards ein. Die Qualität der Betreuung darf nicht vom Wohnort abhängig sein. Wir wollen ein KitaQualitätsgesetz auf Bundesebene - davon profitiert vor allem Sachsen. Die Zeit, die eine pädagogische Fachkraft für die unmittelbare pädagogische Arbeit hat, ist viel zu gering bemessen. Sachsen ist bundesweites Schlusslicht beim Betreuungsschlüssel, auf eine pädagogische Fachkraft kommen 12,5 Kinder über 3 Jahre und 5,5 Kinder unter 3 Jahre. Sachsen soll sich auf Bundesebene für ein Kita-Qualitätsgesetz einsetzen, welches einheitliche Standards in den Kitas und Krippen vorzieht. Ein*e Erzieher*in soll künftig höchstens drei Kinder unter drei Jahre beziehungsweise höchstens zehn ältere Kinder betreuen. BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN wollen dafür bundesweit mindestens 3 Milliarden Euro bereitstellen.
- Mittelbare pädagogische Arbeit bei der Berechnung der Betreuungsrelation berücksichtigenFür eine gute Entwicklung brauchen Kinder in den frühen Jahren mehr als Betreuung. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN verstehen Kindertageseinrichtungen mehr denn je als Orte der Bildung. Der Bildungsauftrag ist längst gesetzlich festgeschrieben, doch oft fehlt es an Zeit diesem Bildungsauftrag gerecht zu werden. Wir fordern deshalb die Rahmenbedingungen in Kindertageseinrichtungen so zu gestalten, dass eine tatsächliche Qualitätsverbesserung möglich ist. Es braucht Zeit für die Dokumentation und Beobachtung der Entwicklung des Kindes, Elterngespräche, fachlicher Austausch mit den Kolleg*innen und Supervision, Fortund Weiterbildungsmaßnahmen, Vor- und Nachbereitungszeiten, fachbezogener Vernetzungsarbeit, Kooperation und Austausch mit anderen Institutionen. Diese mittelbare pädagogische Arbeitszeit muss mit 20 Prozent bei der Fachkraft-Kind-Relation berücksichtigt werden. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Sachsen fordern zudem bessere Rahmenbedingungen für Leitungskräfte. Kita-Leiter*innen muss genügend Zeit zur Verfügung stehen, um die Qualitätssicherung und -entwicklung voranzutreiben - durch personal- und betriebswirtschaftliche Führung, Konzeptsicherung und -entwicklung, Vernetzungsarbeit, Teamentwicklung, Vernetzung mit anderen Kooperationspartnern und vieles mehr. Wir fordern, dass für jede Kita zur Leitung 40 Stunden/ Woche für je acht einzusetzende vollbeschäftigte pädagogische Fachkräfte ausschließlich für Leitungsaufgaben zur Verfügung stehen müssen, mindestens jedoch 20 Stunden/ Woche. [...]
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