Die Vorsitzenden mehrerer Landesverbände von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN haben ein gemeinsames Diskussionspapier mit einem Katalog möglicher Maßnahmen verfasst, welche nächsten Schritte jetzt in der Betreuung von Kindern wichtig sind.
Christin Furtenbacher, Landesvorstandssprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Sachsen erklärt dazu:
"Viele Familien und gerade auch Alleinerziehende haben in Zeiten der Corona-Krise eine kaum zu bewältigende Aufgabe zu leisten. Die bestmögliche Betreuung der Kinder auf der einen Seite und die Sicherung der wirtschaftlichen Existenz auf der anderen ist ein Balance-Akt, der für viele immer mehr zur Belastung wird."
"Die fehlende Perspektive, wann Kinder wieder in die Kita oder Schule gehen können, macht die Situation für viele fast unerträglich. Gleichzeitig verfestigt sich mit jeder Woche, die vergeht, auch die Bildungsungerechtigkeit. Es ist höchste Zeit für Maßnahmen, um Familien zu entlasten. Kinderrechte dürfen in diesen Zeiten nicht unter die Räder kommen und müssen in der Diskussion eine tragende Rolle spielen."
"Der Zugang zu Bildung von der Kita bis zur Schule muss ebenso wie die finanzielle Entlastung der Eltern in Angriff genommen werden. Wir GRÜNE haben dazu gemeinsam einen umfassenden Katalog notwendiger Maßnahmen erstellt, der Kinder aus der Isolation holt und Eltern den Alltag wieder erleichtert. Die Eindämmung der Pandemie hat dabei weiterhin höchste Priorität, die psychische und physische Gesundheit von Kindern und ihren Eltern wird jedoch auch ausreichend berücksichtigt."
Folgende Maßhnahmen umfasst das Diskussionspapier
für die Entlastung von Kindern in der Kita:
- eine schrittweise KiTa-Öffnung bzw. den Ausbau der Notbetreuung für Alleinerziehende sowie bspw. für Einzelkinder
- Ermöglichung privater Betreuung zur Entlastung von Erzieher*innen, etwa durch kleine Betreuungsgruppen sowie den Besuch bei Freund*innen
- Anpassung der Zeiten der Notbetreuung an Arbeitszeiten der Eltern
- Angebot kreativer Lösungen für Kinder der Risikogruppe, um Isolation zu verhindern
für die Entlastung von Schüler*innen:
- alle Schüler*innen werden in das nächste Schuljahr versetzt.
- Aussetzung der Anwesenheitspflicht in der Schule wird ermöglicht
- Kontakt zwischen Schüler*innen und Lehrkräften
- Homeschooling und E-Learning in der Notbetreuung
- Öffnung von Bibliotheken als Lernorte
- Unterricht in kleinen Gruppen
- extra Angebote für Schüler*innen der Risikogruppe
für die Entlastung von Eltern:
- Einführung eines Corona-Elterngelds
- Corona-Kindergeld bzw Aufstockung des üblichen Kindergeldbetrags
für die Gewährleistung von Kinderrechten:
- Konzepte zur Öffnung von Spielplätzen sowie Bereitstellung von zusätzlichem öffentlichen Raum für Familien
- Informationskampagne des BMFSFJ zu Unterstützungs- und Hilfsangeboten
- Notübernachtungsplätze für Jugendliche
- eingeschränkter Betrieb von Kinder- und Jugendeinrichtungen