Aufgrund der Corona-Krise haben sich die Bedingungen für Tiertransporte nochmals erheblich verschlechtert. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Sachsen fordert mit dem Beschluss des Landesparteirats vom 09.05.2020 , Tiertransporte in nichteuropäische Dirttstaaten sofort auszusetzen. Dazu erklärt Norman Volger, Landesvorstandssprecher von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Sachsen:
"Die Kontrollen der Tiertransporte sind in der Corona-Krise unmöglich geworden und ein Einblick in die Versorgung der Tiere ist kaum mehr möglich. Hinzu kommt durch die geschlossen Grenzen eine noch längere Transportdauer. Mit Brandenburg, Bayern, Hessen und Schleswig-Holstein haben bereits vier Bundesländer den Transport in Dritttländer erschwert oder ausgesetzt. Sachsen muss jetzt folgen, um nicht als Ausweichroute zu dienen und die unhaltbaren Zustände weiter mitzutragen."
"Wir Bündisgrüne fühlen uns seit jeher dem Tierschutz verpflichtet. Schon seit Jahren beobachten wir mit Sorge die Zustände der Tiertransporte: lange Fahrtzeiten, fehlende Versorgung, Stress für die Tiere, schlechte Luftzufuhr, unbehandelte Verletzungen.
Der Freistaat Sachsen muss hier seine Verantwortung wahrnehmen und eingreifen. Immerhin ist dem Tierschutz auch im gemeinsamen Koalitionsvertrag von CDU, GRÜNEN und SPD ein besonderer Stellenwert zugekommen."
Neben dem kurzfristigen Stopp der Tiertransporte in Drittländer werden auch langfristige Maßnahmen gefordert, um die Situation zu verbessern:
- Einhaltung und verstärkte Kontrolle der Tiertransporte sowie verbesserte Zusammenarbeit von Land und Kommune
- Einrichtung weiterer Notversorgungs- und Entladestationen entlang der Transportrouten
- Förderung mobiler Schlachtung, kleinerer und dezentraler Schlachthöfe